Chief Patient Safety Officer
“If it’s not safe, it’s not care“ –
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO, 2023 auf dem Global Ministerial Summit on Patient Safety
2019 wurde an der UME die Position des Chief Patient Safety Officer geschaffen, um die Themen Patientensicherheit und Sicherheitskultur deutlich mehr in das Handeln des Managements zu stellen.
Ist es nicht unser tiefstes Interesse, Patienten sicher durch die Krankenhausbehandlung zu führen und das Handeln sowie die Prozesse aktiv vorbeugend so zu gestalten, dass Patienten vor vermeidbaren Schäden geschützt werden?
Keine Frage, Fehler können überall und jedem passieren. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen und wie wir versuchen, sie in Zukunft zu vermeiden. Das gilt für den medizinischen Sektor umso mehr. Denn hier kann ein Fehler schnell schwerwiegende Konsequenzen haben. Getreu dem hippokratischen Grundsatz „primum non nocere“, zu Deutsch „zuerst einmal nicht schaden“, steht die Patientensicherheit zwar im Zentrum des medizinischen Handelns. Doch die Maxime allein schützt vor Fehlern nicht. In der Kulturentwicklung ist es ein großer Fortschritt, wenn wir selbstbewusst sagen: „Ja es passieren Fehler und manchmal haben diese Fehler Patientenschäden zur Folge.“
Die Neuschaffung der Stelle der Chief Patient Safety Officer ist daher ein Schritt in die richtige Richtung – und das kommt nicht von ungefähr. Sie ist auch die logische Weiterentwicklung der Smart Hospital-Strategie der Universitätsmedizin Essen: Das Smart Hospital stellt den Menschen – Patienten und Mitarbeiter – bewusst wieder viel stärker in den Mittelpunkt, als das in den letzten Jahren in Krankenhäusern der Fall war. Die Position der Chief Patient Safety Officer wurde aus der Vision heraus geschaffen, die exzellente medizinische und pflegerische Arbeit für Patienten und Mitarbeiter sicherer zu machen. Denn die Ursachen für Fehler sind multifaktoriell und liegen in der Regel nicht in der medizinischen Fachlichkeit begründet. Die Gründe liegen häufig bei der konkreten Umsetzung, die auf Ressourcen-, Struktur- und Kommunikationsmängel stößt. Die Anzahl der vermeidbaren Fehler mit Patientenschäden soll so weit wie möglich reduziert werden.
Dabei ist eine konkrete Aufgabe der Chief Patient Safety Officer, das übergeordnete Ziel der Patientensicherheit sichtbarer zu machen, vor allem dort, wo es um Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse geht. Mit dieser Position ist daher auch die Aufgabe verbunden, die Sicherheitskultur zu fördern und das Lernen der Organisation zu unterstützen.
Dr. med.
Ruth Hecker
Chief Patient Safety Officer (CPSO)